Weibliche Sexualität zwischen Ökonomisierung und Emanzipation
Marion Beauchet und Julian Holl

In der Nachkriegszeit entwickelten sich in Westdeutschland und Westberlin zunehmend Industriezweige rund um das Thema der Sexualität. Insbesondere der Anstieg an Sexshops lässt sich zur Unterstreichung eines allgemeinen Trends zur Ökonomisierung der Sexualität heranziehen. Unter Ökonomisierung verstehen wir die zunehmende Vermarktung von Produkten, die in Zusammenhang mit dem sexuellen Vergnügen stehen und den Willen damit Profit zu erzeugen. Wir stellen uns die Frage inwieweit die Ökonomisierung von Sexualität die weibliche Lust gesellschaftsfähiger gemacht hat. Folgend soll der These nachgegangen werden, dass die Entstehung und Etablierung der Sexshops und insbesondere ihr Vertrieb von Vibratoren, zu einer Steigerung der Gesellschaftsfähigkeit weiblicher Lust beigetragen haben und immer noch beitragen. In der folgenden Untersuchung wird daher der Aufstieg von Beate Uhse Sexshops fokussiert, dessen Umsatz Mitte der 1950er Jahre schon die Millionengrenze überstieg.[1]
In diesem Text untersuchen wir vor allem feministische Sexshops in Berlin in den Jahren 1950 bis in die Gegenwart, die ihr besonderes Augenmerk auf die Vorlieben von Frauen richten. Das ist ein Spezifikum von feministischen Sexshops – im Gegensatz zu klassischen „mainstream“ Sexshops, die sich eher auf männliche Vorlieben fokussieren. Feministische Sexshops gewinnen mehr und mehr an Popularität und verdrängen zunehmend die klassischen Sexshops, was Frauen zunehmend ansprechende Anlaufstellen zum Ausleben und Erforschen der eigenen Sexualität bietet. Daher sind feministische Sexshops grundlegend für den Stellenwert weiblicher Lust in der Gesellschaft und deren Ökonomisierung. Für eine Evaluierung des Einflusses, den die weibliche Kundschaft von spezialisierten Erotikgeschäften auf die gesellschaftliche Stellung weiblicher Lust hat, kontrastieren wir den kleinen, von einer feministischen Aktivistin gegründeten und nachhaltig geführten Sexshop ‚Sexclusivitäten‘ mit dem großen Onlinekonzern ‚Amorelie‘. Zum Schluss führen wir die Stränge zusammen und argumentieren, dass die Gesellschaftsfähigkeit weiblicher Lust sowohl Produkt von als auch Bedingung für die Wechselwirkungen zwischen sowohl wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Interessen als auch das Wirken einzelner Pionier:innen in einem avantgardistisches Umfeld ist.
Die Ökonomisierung von Sexualität erfuhr in der Nachkriegszeit einen großen Aufschwung. Sexualität und Nacktheit wurden, einem starken Konservatismus der 1950er Jahre zum Trotz, stetig liberalisiert und ökonomisiert.[2] Sogenannte „Vergnügungsviertel“, wie im Hamburger Viertel St. Pauli, genossen große Popularität in der Bevölkerung.[3] Die Striptease Lokale richteten sich jedoch ausschließlich an Männer. Frauen wurde der Eintritt verweigert, was sich bis heute weitflächig nicht verändert hat. Zur gleichen Zeit erlebten die Versandhäuser eine signifikante Entwicklung und die Zielgruppen waren in dem Fall sowohl Männer als auch Frauen und ganz besonders Pärchen. Die Unternehmerin Beate Uhse legte in den fünfziger Jahren den Grundbaustein für ihren Erotikkonzern, der zunächst der „Ehehygiene“ gewidmet war. [4] Hauptsächlich wurden Verhüttungsmittel wie Kondome und Aufklärungszeitschriften verkauft. In den Zeitschriften von Beate Uhse wurden die Themen ‚Frigidität‘ und Impotenz behandelt, wodurch zum ersten Mal seit der Weimarer Republik die sexuellen Bedürfnisse von Frauen thematisiert und zunehmend berücksichtigt wurden. [5] Der Mythos der frigiden Frau wurde zunehmend dekonstruiert und abgelehnt.[6] Man erkannte, man müsse lernen, wie Frauen körperlich und geistig zu stimulieren sind. Es wurde die Botschaft vermittelt, dass „zu einem guten Sexualleben eben zwei gehören, auch ein einfühlsamer aber kein egoistischer Ehemann“. [7] Später entfernte sich Uhse von ihrer aufklärerischen Mission und ihr Unternehmen stieg 1975 mit der Legalisierung von Pornografie in den Verkauf von Videos ein, die aus feministischer Perspektive als frauenfeindlich kritisiert wurden. [8] Ihr wurde vorgeworfen, mehr am Gewinn, als an der Gleichberechtigung der Frau interessiert zu sein. [9]
Die ersten Vibratoren wurden in Deutschland von der Firma „Sanitas“ in der Zeit des ersten Weltkriegs verkauft, jedoch zunächst als Massagegeräte für kosmetische und medizinische Behandlungen vermarktet. [10] Ab welchem Zeitpunkt die Frauen herausgefunden haben, dass diese Geräte auch sexuelles Vergnügen bereiten können, ist unklar. In den USA waren Vibratoren bereits ab den 1920er Jahren in pornografischen Filmen zu sehen, was die Vermutung nahelegt, dass es in Deutschland ähnlich war, aber weniger darüber berichtet wurde. [11] Masturbation im Erwachsenenalter, besonders bei Frauen, war unter anderem aufgrund der psychoanalytisch-sexualwissenschaftlichen Theorien Sigmund Freuds lange Zeit tabuisiert. Freud vertrat die Ansicht, dass „die Masturbation die Urform des sexuellen Ausdrucks überhaupt sei. In einer frühen Entwicklungsphase war sie vollkommen natürlich und zweckdienlich, doch war es notwendig, sie wieder aufzugeben, um ein korrekt funktionierender Erwachsener zu werden“. [12] Frauen wurden dazu aufgefordert das Masturbieren aufzugeben, wodurch die Möglichkeit des Orgasmus eingeschränkt wurde. [13]
Der Beginn der nachfreudianischen Ära der Masturbation könnte 1966 mit der Veröffentlichung von „Human Sexual Response“ von William Masters und Virginia Johnson begonnen haben. Auf Grundlagen von Interviews und ausführlichen Untersuchungen haben die beiden Autor:innen belegen können, dass:
„die meisten Frauen die aktive Manipulation des Klitorisschaftes und des Venushügelareals während des gesamten Zeitraums ihres orgasmischen Erlebens fortsetzen. Das bedeutete, dass beim heterosexuellen Verkehr bloßes Penetrieren und Stoßen allein einfach nicht genug war.“ [14]
Zwar war das Ziel der Autor:innen, Frauen zu größerer Befriedigung in heterosexuellen Beziehungen zu helfen, „doch in einem allgemeineren Sinn ließ es auch darauf schließen, dass, zumindest aus einer physiologischen Perspektive, die Selbstbefriedigung die tatsächliche Wahrheit der weiblichen Sexualität verkörperte“.[6] Im selben Jahr reicht John H. Tavel das erste Patent für einen batteriebetriebenen Vibrator ein.[7] Die Anerkennung der Selbstbefriedigung als essentieller Teil der weiblichen Sexualität und die fortschrittliche Entwicklung von Produkten, die dieser Selbstbefriedigung dienen, können als eine weitere Steigerung der Gesellschaftsfähigkeit weiblicher Lust angesehen werden.
Mit dem Ende des Verbots von Pornografie 1975 erfuhr die Erotikbranche nicht nur einen wirtschaftlichen, sondern auch kreativen Schub, in dem der Vibrator „lernt zu stoßen, sich zu drehen, in sich Kugeln rotieren zu lassen oder bekommt ein aufgesetztes „Kaninchen“, das außen die Klitoris stimuliert“.[8] Die Vervielfältigung der Vibratoren veränderte das Feld der Sexualkultur. Hat die Verbreitung von Vibratoren es ermöglicht, offener über Sexualität und weibliche Lust zu reden? Und welche Auswirkungen hatte die gleichzeitig stattfindende Intensivierung der Ökonomisierung der Sexualkultur? Der Vibrator symbolisiert jenes moderne Spannungsfeld des Sexuellen zwischen Flexibilisierung und Normalisierung, Wahrheitscharakter und Warencharakter. Bis heute liegt gerade in ‚Mainstream‘-Sexshops das Hauptaugenmerk nicht auf sexueller Aufklärung, sondern einem größtmöglichen Umsatz.

In diesem Spannungsfeld verschreiben sich zeitgenössische queere und/oder feministische Sexshops explizit der sexuellen Aufklärung, indem sie das Entdecken der eigenen sexuellen Vorlieben und Interessen ihrer Kund:innen zum Hauptziel machen.[9] Zumeist ist es den Läden ein Anliegen, gängige Vorstellungen von Sexualität zu dekonstruieren, um eigene und partnerschaftliche Erwartungen rekonstruieren zu können. Auch eine Lösung von traditionellen Geschlechterrollen und-hierarchien wird intendiert. Vibratoren und andere Sexspielzeuge werden dabei als nützliches Mittel angesehen, den eigenen Körper besser kennen zu lernen. Dadurch kann auch ein Beitrag zur Enttabuisierung der (weiblichen) Masturbation und der Lust im Allgemeinen geleistet werden. Der queere, feministische Sexshop „Other Nature“ in Berlin beschreibt seine Mission folgendermaßen:
„In unserer Arbeit sehen wir die unglaubliche Vielfalt von Sexualitäten. Es gibt über 7 Milliarden verschiedene Arten von „normal“ auf diesem Planeten und bei uns sind sie alle willkommen! Seit der Eröffnung 2011 haben wir uns bei Other Nature immer dafür eingesetzt, Neugier über Sexualität zu unterstützen – du musst nicht alles wissen (niemand kann das). Unwissen ist die Chance zu lernen und eine Einladung, kreativ und verspielt zu sein. Wir unterstützen konsensuellen sexuellen Ausdruck in allen Formen, körperliche Autonomität und sexuelle Selbstbestimmung. Und wie auch immer du gerade zu Sex stehst, wir sind für dich da.“[10]
Auch Laura Méritt, die Gründerin des ersten deutschen feministischen Sexshops „Sexklusivitäten“ ist, haben ähnliche Motive dazu gebracht ihren Laden vor 30 Jahren in Berlin zu eröffnen. Die Erkenntnis, dass es besonders zur weiblichen Sexualität sehr wenige Informationen gibt, war einer von Méritts Gründen für die Eröffnung ihres Ladens. Ein weiterer Grund war, dass die meisten Menschen Mainstream-Pornografie als Informationsquelle nutzen würden und es keine guten Aufklärungsmaterialen gebe. Daher sah Méritt sich in der Pflicht, Wissen weiterzugeben. Sie identifiziert sich selbst mit einem sex-positiven Feminismus, der ein Befreiungspotenzial in einer selbstbestimmten Sexualität sieht. Sexuelles Experimentieren würde in Berlin dazugehören und daher würde sich Berlin sehr gut für die Eröffnung eines feministischen Sexshops eignen. Méritts Geschäftsmodell ist antikapitalistisch orientiert. Ihr Laden war schon immer gleichzeitig ihre Wohnung und somit empfängt sie ihre gesamte Kundschaft zuhause. Nach eigener Aussage, war Méritt vor 15 Jahren eine der ersten Personen in Europa, die dazu beigetragen hat, dass spezielle und geeignete Spielzeuge für trans Menschen hergestellt wurden. Auch die Inklusion von Menschen mit Behinderung ist ihr sehr wichtig. Ihre Priorität liegt allgemein darauf, für alle Sexualitäten und Identitäten ansprechbar zu sein, denn wie Méritt selbst sagt, ist sie „mehr Verantwortung als Geschäftsfrau.“ Auch, wenn die Ökonomisierung der weiblichen Lust in unserem kapitalistischen System unvermeidbar sei, gehe es darum, sich dieses System zunutze zu machen, um beispielsweise auch FLINTA-Sexualitäten gesellschaftsfähig zu machen und befreiende, selbstbestimmte Aufklärung zu betreiben.[11]
Einer der größten Konkurrenten solcher kleinen Sexshops, die ausführliche Beratung und Nähe an der Kundschaft bevorzugen, sind Online-Shops. Diese haben in den letzten Jahren einen großen Boom erfahren. Kein anderes Unternehmen personifiziert die „Renaissance des Online-Erotikhandels“ mehr als das Berliner Startup „Amorelie“.[12] 2013 gegründet, schrieb Amorelie bereits 2016 Gewinne[13] und erreichte 2018 einen Umsatz von 60 Millionen Euro mit über 100 Mitarbeiter:innen.[14] Wie es dazu kam, kann man an drei Aspekten ablesen, die mit der Gesellschaftsfähigkeit von weiblicher Sexualität einhergehen.
Der erste Aspekt in dem Amorelie einen Entwicklungsschritt in Richtung Gesellschaftsfähigkeit von weiblicher Lust geht ist der Fokus auf die junge weibliche Klientel, der zentralen Zielgruppe. Zum Vergleich: Beate Uhse richtete sich zwar anfangs an Frauen, jedoch vornehmlich an solche in festen Partnerschaften. Trotzdem war die Klientel der Sextoy-Industrie bis vor kurzem männerdominiert. Explizite Darstellungen auf Verpackungen und in der Werbung waren häufig an stereotyper männlicher Lust orientiert und für Frauen weniger ansprechend. Obwohl sich Männer statistisch häufiger selbstbefriedigen,[15] benutzen allerdings mehr Frauen Sextoys bei der Masturbation.[16] Diese Marktlücke hat Lea-Sophie Cramer, Gründerin von Amorelie, erkannt und leitete eine Kehrtwende in der Industrie ein, indem sie Begehren und Bedürfnisse von Frauen fokussierte. Daraus könnte man die These schließen, dass Amorelie den Fokus eher auf die Befriedigung von Frauen als auf die Fantasie von Männern legt. Dieser Markt bot eine lukrative Plattform, sexuelle Lust zu materialisieren.
Der zweite Aspekt des Wandels der Gesellschaftsfähigkeit von weiblicher Lust betrifft den Zugang für Frauen. Während Beate Uhses Netzwerk physischer Sexshops schlussendlich zum Konkurs beitrug, entfallen bei Amorelie Kosten für Ladenfläche und Verkaufspersonal durch den ausschließlichen Fokus auf den Onlinehandel. Durch Werbekampagnen erlangt Amorelie eine breite Öffentlichkeit und nutzt vor allem eine digitale Sphäre zur Vermarktung ihrer Produkte, die Beate Uhse in dieser Form nicht zur Verfügung gestanden hat. Die Hürde für den Einkauf von Sextoys in einem physischen Geschäft ist deutlich höher als im Onlineshop. 31% der in einer Studie von 2017 zum Erwerb von Sextoys befragten Frauen haben schon einmal Sextoys im Geschäft gekauft, während 43% sie schon mal online bestellt haben.[17] Es ließe sich sagen, dass der online Zugang sowohl die Ökonomisierung weiblicher Lust als auch die sexuelle Aufklärung vereinfacht. Unter anderem zeigt sich dies in einem YouTube Format aus dem Jahr 2021, in dem Amorelie über den Umgang mit Geschlechtsidentität und Schamgefühlen in Bezug auf Masturbation aufklärt.[18]
Der dritte Aspekt des Einflusses von Amorelie betrifft die öffentliche Wahrnehmung weiblicher Sexualität: Amorelie strahlte nachmittags Fernsehwerbespots für ihre Produkte zur Selbstbefriedigung aus, was bei so manch einem Elternteil auf Empörung stieß. Die Werbung für Sextoys im Tagesprogramm verstößt zwar nicht gegen das Jugendschutzgesetz, wird jedoch von genügend Eltern kritisiert, weil die Doppeldeutigkeit der TV-Spots das Interesse von Kindern und Jugendlichen wecken würde.[19] Dennoch scheint der öffentliche Diskurs über Sexualität liberaler zu werden. Das wird von einer Studie untermauert, die suggeriert, dass der Diskurs über Sexualität in den 2010er Jahren noch unterschwelliger war. Doch inzwischen betitelt jede zweite Frau Gesprächsstoff wie Masturbation, Sextoys und Pornos als gesellschaftstauglich.[20] Amorelie ist allerdings kein Einzelfall. Die Eis GmbH ist bereits seit 2006 im Geschäft und hat mehr Marktanteile.[21] Dennoch lassen sich aus der Geschichte des Amorelie-Unternehmens mehr Tendenzen für einen gesellschaftlichen Wandel in Bezug auf weibliche Lust herauslesen: Die weibliche Gründerin wurde mit ihrem Einsatz für eine schamfreie Werbung für Erotikprodukte vom Bundeswirtschaftsministerium zur Vorbild-Unternehmerin ausgezeichnet.[22]
Obgleich hier eine Verbindung zwischen Ökonomisierung und Liberalisierung weiblicher Lust besteht, kann der Bildungsanspruch von Erotikkonzernen mit zunehmendem Markterfolg in den Hintergrund gelangen. Wie an dem Beispiel von Beate Uhse deutlich wird, standen Idealismus und Aufklärung zwar anfangs im Vordergrund, aber schlussendlich orientierte sich der Konzern nicht an Aufklärung, sondern an ökonomischen Gewinnen. Ein Beispiel sind die von Beate Uhse teils produzierten und vertriebenen Sexfilme, in denen Frauen einzig der sexuellen Befriedigung männlicher Darsteller dienten und somit auf ihren Körper reduziert wurden, von Frauenrechtlern allgemein kritisiert. Männliche Charaktere hingegen hätten oft ihre eigene Geschichte und Persönlichkeit.[23]
Während Uhse von Frauenrechtlern als aktiv diskriminierend kritisiert wurde, bietet Amorelie weniger Angriffsfläche. Ein Aspekt springt bei der Untersuchung der Internetseite vom Amorelie Onlineshop ins Auge: Die Produktkategorien beschränken sich auf Paare, Männer, Frauen, Bondage, Dessous und Drogerie.[24] Doch was ist mit Menschen, die sich in dieser Kategorisierung nicht wiederfinden können? Es gibt nicht nur Paare, sondern auch Beziehungen, die aus mehr als zwei Personen bestehen. Es gibt nicht nur Männer oder Frauen, sondern auch nichtbinäre Menschen. Die Kategorie „Dessous“ suggeriert, dass nur Frauen Reizunterwäsche tragen. Und die Kategorie „Bondage“ wirkt auf den ersten Blick wie ein Sammelbecken für alle sexuellen Vorlieben, die nicht der Norm entsprechen. Und die Kategorie „Aufklärung“ gibt es auch nicht.
Auf dieser Grundlage lassen sich Vermutungen über die Zielgruppe von Amorelie anstellen. Man könnte argumentieren, dass die Produktkategorien indirekt Menschen ausschließen, die sich dort nicht wiederfinden können. Sexuelle Orientierungen, die seltener vorkommen werden nicht inkludiert. Somit könnte Amorelie zu einer unterschwelligen Normalisierung von durchschnittlicher und allgemein oft vorkommenden Arten von Sexualität beitragen. Das könnte durchaus als indirekte Diskriminierung angesehen werden. Während aktiv diskriminierende Strukturen gegenüber Frauen bereits zunehmend abgebaut wurden, besteht indirekte Diskriminierung marginalisierter Gruppen fort.
Die Konkurrenz für kleine Läden, wie der von Laura Meritt, ist groß. In einem persönlich geführten Interview erzählte sie, dass „Onlineshops enorme Konkurrenzfaktoren [sind], [welche] kleinen Läden die Substanz abgraben“. Dennoch räumt Méritt ein, dass die großen Onlineshops auch eine „enorme Entwicklung“ bedingen, da so die Reichweite erhöht werde. „Wir leben im Kapitalismus. Du erreichst über den Konsum mehr Menschen“. Gleichzeitig fänden die „Vergessenen“ des Massenerotikhandels in kleineren Sexshops mehr Beachtung.[25]
Die Kategorisierungen im Internetauftritt von „Sexclusivitäten“ orientieren sich nicht an der Klassifikation von Anwender:innen, sondern von Produkten, was direkte Diskriminierung von Minderheiten vorerst umschifft. Auf der Startseite stehen „Workshops und Salons“ im Vordergrund, wohinter sich Gruppenseminare zu Themen wie „Vulva Massage“ verbergen.[26] Die „Workshops [waren] sofort ausgebucht, sobald es [wegen Corona] wieder ging. Es ist schön zu wissen, dass Menschen Sehnsucht nach körperlichem Kontakt haben“.[27] Seminare werden getrennt angeboten – entweder nur für Frauen oder für alle Geschlechts- und Beziehungsidentifikationen. Das grenzt einerseits niemanden aus und schafft andererseits Schutzräume für Frauen. „In meine Workshops kommen viele hetero Frauen, die sich zum ersten Mal mit ihrer Anatomie auseinandersetzen. Viele wissen noch wenig“.[28]
Auffallend sind die Kategorien „Safer Sex“ und „Cliteratur“, da hier der Unterschied zu Amorelie verdeutlicht wird. Hier werden Hygiene- und Verhütungsartikel und vor allem Literatur angeboten.[29] Die Literatur deckt ein breites Spektrum ab, von Jugendaufklärung und Psychologie über Zeitschriften und Erotikliteratur bis zu alternativen Beziehungsmodellen und Geschlechtsidentitäten. Wiederholt fällt auf, dass verschiedene Identitäten mit einbezogen werden: Es gibt eine Rubrik mit „Transfilmen“ und eine Verlinkung zu einem anderen Onlineshop, der sich auf „Transtoys“ spezialisiert.[30]
Das Hauptaugenmerk von Amorelie scheint der Markt für die breite weibliche Kundschaft zu sein. Somit mag zwar eine Liberalisierung der weiblichen Lust befördert werden, jedoch ist diese Liberalisierung dennoch in Bahnen der hegemonialen Ordnung gelenkt. Queere feministische Sexshops wie Sexklusivitäten hingegen berücksichtigen plurale weibliche Sexualitäten und versuchen nicht, auf dem Massenmarkt hohe Gewinne einzustreichen. Dies illustriert eine fundamentale Schattenseite der Ökonomisierung weiblicher Lust: Um weibliche Sexualität für die breite Kundschaft tauglich zu machen, müssen die Geschmäcker und Anforderungen an Sextoys relativ homogen sein, sonst ist die Massenproduktion der Produkte zu teuer und kompliziert. Infolgedessen können die großen Namen der Erotikbranche zu einem Überschatten der pluralen Realität von weiblicher Lust beitragen. Das mag an der inhärenten Natur der modernen Markwirtschaft liegen. Für Méritt steht fest: „Natürlich ist Ökonomisierung der Weg im Kapitalismus. […] Es ist ein Katalysator, weil wir darüber natürlich auch Informationen verbreiten können. […] Doch wo bleibt die Alternative?“[31]
Dementsprechend ist das Phänomen der Ökonomisierung zu differenzieren. Einerseits gibt es die gewinnorientierte Ökonomisierung des Massenmarktes. Diese erreicht zwar viele Menschen, aber suggeriert auch eine realitätsferne Konformität. Andererseits gibt es auch das an Bedürfnissen von gesellschaftlichen Randgruppen orientierte Wirken einzelner Pionier:innen und Aktivist:innen, das auch den Verdienst des Lebensunterhalts zulässt. Hier gibt es Raum, die vielfältige Realität von Lüsten widerzuspiegeln.
Jedoch bleibt die „Henne-und-Ei“-Frage offen: Hätte es ohne die Ökonomisierung weiblicher Lust überhaupt eine Liberalisierung gegeben, oder profitierte die Ökonomisierung von einer vorhergehenden Liberalisierungswelle? Diese Frage ist schwer zu beantworten und bedarf sowohl historischer als auch soziologischer Expertise. Da die wissenschaftliche Erörterung dieser Frage hier nicht unternommen werden kann, wird an dieser Stelle lediglich eine Hypothese formuliert, die keinen Anspruch auf Richtigkeit erhebt, sondern lediglich zum Nachdenken und Nachforschen anregen soll. Die Ökonomisierung weiblicher Lust musste auf fruchtbaren Boden treffen, um überhaupt massentauglich sein zu können. Ohne eine gesellschaftliche Stimmung, die den Wandel ersehnte, hätte es auch keinen Markt für die Ökonomisierung gegeben. Erst dann konnten Pionierinnen wie Beate Uhse die Welle der Veränderung nutzen und sich zu einem Industriekonzern entwickeln. Diese Massenökonomisierung mag zwar viele Menschen erreicht haben, sie kommuniziert aber ein vorgefertigtes Format von weiblicher Lust, das nicht mit der Vielgestaltigkeit der Realität übereinstimmt. Somit war die Massenökonomisierung ein Motor, der gesellschaftlichen Wandel zwar beschleunigte, aber nicht ursprünglich verursachte. Erst Wegbereiterinnen wie Laura Méritt, die bereits vor 30 Jahren tätig wurden und das erkannten, können den gesellschaftlichen Wandel ohne Ausgrenzung von umkonformer Minderheiten fortführen. Das entspricht natürlichen und organischen Entwicklung – keiner simplifizierten und massentauglichen. Denn Marktinteressen allein reichen nicht aus, um weibliche Lust so auszudrücken, wie sie in Realität auch ist, nämlich plural und nicht auf vorgefertigte Kategorien reduzierbar.
[1] Vgl. Grossmann, Stefanie. (2021, 16. Juli) Knallhart und umstritten: Sexshop-Pionierin Beate Uhse. https://www.ndr.de/geschichte/koepfe/Beate-Uhse-Die-umstrittene-Sexshop-Pionierin,beateuhse182.html (zuletzt aufgerufen am 13.06.2022, im Folgenden zitiert als: Grossmann, Knallhart und umstritten).
[2] Vgl. Eitler, Pascal: „Sexualität als Ware und Wahrheit: Körpergeschichte als Konsumgeschichte“, in: Haupt, Heinz-Gerhard/Torp, Claudius (Hrsg.): Die Konsumgesellschaft in Deutschland 1890-1990. 2009. Frankfurt/New York: Suhrkamp, S.380. (im Folgenden zitiert als: Eitler, Sexualität als Ware und Wahrheit).
[3] Vgl. Ebd.
4 Vgl. Ebd., S. 381.
5 Vgl. Beck, Nadine: Plug + Play: 150 Jahre Vibrator – ein Jubelband. 2019. Ilmtal-Weinstraße: Jonas Verlag, S.54. (im Folgenden zitiert als: Beck, Plug + Play).
[4] Vgl. Ebd.
6 Vgl. Ebd., S. 55.
7 Vgl. Grossmann, Knallhart und umstritten.
8 Vgl. Ebd.
9 Vgl. Beck, Plug + Play, S.34. Diese Verkaufsstrategie war durch den amerikanischen Markt inspiriert.
10 Vgl. Ebd., S.35.
11 Vgl. Laqueur W., Thomas. Die Einsame Lust – eine Kulturgeschichte der Selbstbefriedigung. 2008. Berlin: Osburg Verlag, S.77. (Im Folgenden zitiert als: Laqueur, die einsame Lust).
12 Vgl. Ebd., S.78.
[5] Vgl. Ebd., S.81-82.
[6] Vgl. Ebd., S.82.
[7] Vgl. Beck, Plug + Play, S.74.
[8] Vgl. Ebd., S.98.
[9] Vgl. Ebd., S.125.
[10] Vgl. Other Nature: alternativer Sexladen, Other Nature GmbH, https://other-nature.de/de/info/about (zuletzt aufgerufen am 22.03.2022).
[11] FLINTA ist eine Abkürzung für Frauen, Lesben, intersexuelle Menschen, nicht-binäre Menschen, transgender Menschen und agender Menschen.
[12] Vgl. Dummer, Niklas: Die Renaissance des Erotikhandels, in: Wirtschaft Woche, 28.05.2015, https://www.wiwo.de/unternehmen/handel/beate-uhse-eis-de-amorelie-die-renaissance-des-erotikhandels/11838356-all.html (zuletzt aufgerufen am 10.04.2022).
[13] Vgl. Hüsing, Alexander: Amorelie: von 5,5 Millionen Verlust zu 450.000 Euro Gewinn, in: deutsche startups, 12.07.2018, https://www.deutsche-startups.de/2018/07/12/amorelie-450000-gewinn/ (zuletzt aufgerufen am 10.04.2022).
[14] Vgl. Randler, Stephan: Geschäftsjahr 2019: Amorelie macht weniger Umsatz als im Jahr zuvor, in: neuhandeln.de, 22.02.2021, https://neuhandeln.de/amorelie-macht-weniger-umsatz-als-im-jahr-zuvor/ (aufgerufen am 10.04.2022)
[15] Vgl. Beste, Alexandra: Männer befriedigen sich doppelt so häufig selbst wie Frauen, in: WELT, 26.09.2021, https://www.welt.de/kmpkt/article233503024/Masturbation-So-oft-treiben-es-Maenner-und-Frauen-mit-sich-selbst.html (zuletzt aufgerufen am 10.07.2022)
[16] Vgl. TENGA: 2020 Self Pleasure Report: Benutzt du zurzeit Sextoys? [Graph], in: Statista, Statista GmbH, 02.07.2020, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1025779/umfrage/umfrage-in-deutschland-zur-nutzung-von-sextoys-nach-geschlecht/ (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[17] Vgl. Statista: Haben Sie schon einmal in einem Sexshop/Erotik-Shop (Ladengeschäft) nach Sexspielzeug geschaut bzw. Sexspielzeug gekauft? [Graph], in: Statista, Statista GmbH, 28.08.2017, https://de.statista.com/prognosen/742661/umfrage-unter-frauen-zum-kauf-von-sexspielzeug-in-sexshop-erotik-shop (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[18] Vgl. Amorelie: #SEXUCATION | Amorelie GmbH, 2021, [YouTube], https://www.youtube.com/playlist?list=PL9JU52kS7EJXCr1ghOpPDUEzWEi9ZRC6j (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[19] Vgl. Lückerath, Thomas: Sexshop-Werbung im Tagesprogramm erregt die Gemüter, in: DWDL.de, https://www.dwdl.de/nachrichten/54729/sexshopwerbung_im_tagesprogramm_erregt_die_gemueter/?utm_source=&utm_medium=&utm_campaign=&utm_term= (zuletzt aufgerufen am 10.07.2022).
[20] Statista. (28. August, 2017): „Wie sehr stimmen Sie der Aussage „Das Thema Sexualität gehört nicht in die Öffentlichkeit“ zu?“ [Graph]. In Statista. https://de.statista.com/prognosen/742671/umfrage-unter-frauen-zur-privatheit-des-themas-sexualitaet (aufgerufen am 10.04.22).
[21] Vgl. EHI Retail Institute, Statista: B2C-E-Commerce: Ranking der Top 100 B2C-Onlineshops für physische Güter nach E-Commerce-Umsatz in Deutschland im Jahr 2020 (in Millionen Euro) [Graph], in Statista, Statista GmbH, 12.10.2021, https://de.statista.com/statistik/daten/studie/170530/umfrage/umsatz-der-groessten-online-shops-in-deutschland/ (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[22] Vgl. Schönstädt, Annika: Von Frau zu Frau – Unternehmerinnen für Vorbildfunktion geehrt, in: Berliner Morgenpost, 28.04.2014, https://www.morgenpost.de/berlin/leute/article127411235/Von-Frau-zu-Frau-Unternehmerinnen-fuer-Vorbildfunktion-geehrt.html (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[23] Vgl. Grossmann, Knallhart und umstritten.
[24] Vgl. Amorelie.de, https://www.amorelie.de (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[25] Meritt , Laura. Basierend auf persönlicher Kommunikation mit Laura Meritt vom 27.01.2022.
[26] Vgl. Sexclusivitäten: Willkommen bei Sexclusivitäten – dem fairen Onlineshop, https://www.sexclusivitaeten.net (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[27] Meritt, persönliche Kommunikation.
[28] Ebd.
[29] Vgl. Sexclusivitäten: Safer Sex, https://www.sexclusivitaeten.net/Safer-Sex:::27.html (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[30] Vgl. Transtoys: This is a gender fucking world, https://www.transtoy.de (zuletzt aufgerufen am 10.04.22).
[31] Meritt, persönliche Kommunikation.
Literaturverzeichnis
Beck, Nadine (2019): Plug + Play: 150 Jahre Vibrator – ein Jubelband. Ilmtal-Weinstraße: Jonas Verlag.
Beste, Alexandra (2021, 10. Juli): Männer befriedigen sich doppelt so häufig selbst wie Frauen, in: WELT, https://www.welt.de/kmpkt/article233503024/Masturbation-So-oft-treiben-es-Maenner-und-Frauen-mit-sich-selbst.html (zuletzt aufgerufen am 10.07.2022).
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Quellenverzeichnis
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