Auf den Spuren der Berliner Sexualitätsgeschichte
Das interdisziplinäre Forschungstutorium Sex and the City. Geschichte der Sexualiät_en in Berlin fand von Oktober 2021 bis Juli 2022 am kulturwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin statt. Im Rahmen der X-Tutorials des Student Research Opportunities Programx (StuROPx) wurde das Projekt von der Berlin University Alliance gefördert.
Tutorinnen: Xenia Müller und Jana L. Storch
Die studentischen Projekte fokussieren die Stadt im Zeichen ihrer Sexualkultur und decken einen historischen Rahmen von der Weimarer Republik bis zur Gegenwart ab. Von den Show-Bühnen der 1920er Jahre; über die Entstehung und Entwicklung von Sexshops; dem Wandel der Abtreibungstechniken; der Verortung von Prostitution und Sexarbeit im urbanen Raum; bis hin zu sexueller (Sub-)Kultur in der DDR und queerer Clubkultur der Gegenwart: Die Forschungsprojekte verweisen auf die vielschichtigen Verflechtungen von Politik, Kultur, Kunst, Wissenschaft und Gesellschaft im Spannungsfeld des Sexuellen als „besonders dichte[m] Durchgangspunkt für Machtbeziehungen“ (M. Foucault 1983, S. 125). Besonders deutlich stellt sich dabei heraus, dass nicht von der Sexualität, denn vielmehr von Sexualität_en im Plural gesprochen werden kann, die es in ihren historischen Kontexten zu untersuchen gilt. Der tranzdisziplinäre, intersektionale und synchrone wie diachrone Blick auf die Sexualitätsgeschichte Berlins vermag dabei auch eine kritische Reflexion heutiger Vorstellungen einer gradlinig verlaufenden und historisch vollendeten Fortschrittsgeschichte sexueller Befreiung anzustoßen.
Die Forschungsprojekte entstanden in Kooperation mit verschiedenen Berliner Akteur:innen, wie der Forschungsstelle Kulturgeschichte der Sexualität der Humboldt-Universität zu Berlin, dem Schwulen Museum*, dem Spinnboden Lesbenarchiv, dem FFBIZ, den Stadtführungen Rebellisches Berlin, dem Sexshop Sexclusivitäten u.w.
Wir bedanken uns für die Unterstützung und Zusammenarbeit bei Dr. Nina Lorkowski und Dr. Julia Rueß, Prof. Dr. Claudia Bruns, Janine Afken und Liesa Hellamnn, Kena Stüwe, Dr. Holger Brohm, Laura Meritt, Flixie und allen Kooperationspartner:innen.